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Armutsrisiko Pflegebedürftigkeit – private Vorsorge ist wichtig

Bei Unterbringung in einem Pflegeheim drohen hohe Zuzahlungen, die Pflegebedürftige leisten müssen. Sozialverbände wie Deutschlands größer Sozialverband VdK warnen schon seit Jahren vor einem hohen Armutsrisiko aufgrund der Eigenkosten für die Pflege.

Denn mit Stichtag zum 01.07.2022 zahlen die Deutschen bundesweit durchschnittlich 916 Euro an so genannten einrichtungseinheitlichen Eigenanteilen (EEE) für die stationäre Unterbringung. Hinzu kommen 814 Euro für Unterkunft und Verpflegung sowie 469 Euro anteilige Investitionskosten – macht deutschlandweit im Schnitt 2.200 Euro.

Sicherheit gegen dieses Risiko, bei Pflegebedürftigkeit zu verarmen, bietet einzig ein privater Versicherungsschutz. Drei Produktgruppen stehen hierfür zur Verfügung, zwischen denen gut gewählt werden sollte: Die Pflegetagegeldversicherung, die Pflegerente und die Pflegekostenversicherung.

Pflegetagegeldversicherung: Erfolgreichstes Vorsorgeprodukt gegen das „Armutsrisiko Pflege“

Das erfolgreichste Produkt gegen das „Armutsrisiko Pflege“ ist die Pflegetagegeldversicherung – laut Zahlen des Gesamtverbands der Versicherungswirtschaft (GDV) sind aktuell 26,44 Millionen Pflegetagegeld-Policen im Umlauf. Angeboten werden die Produkte durch private Krankenversicherer. Ab einem bestimmten Pflegegrad – meist ab Pflegegrad zwei – wird ein fest vereinbartes Tagesgeld bezahlt, das mit zunehmendem Pflegegrad ansteigt.

Der Vorteil: Pflegetagegeldversicherungen sind anfangs recht günstig und sind weniger komplex als zum Beispiel Rentenprodukte. Deswegen gelten sie als ideales Einstiegsprodukt zur Absicherung des „Armutsrisikos Pflege“. Aber Pflegetagegeldversicherungen haben auch Nachteile.

So können die Produkte über die Laufzeit angepasst (und damit die Beiträge auch erhöht) werden. Zudem gibt es auch Produkte von unausgewogener Qualität – der Produkttest eines Analysehauses fand zwar 65 „ausgezeichnete“ Tarife, aber 41 Tarife schnitten „schwach“ ab. Deswegen sollte man Produkte sorgfältig vergleichen.

Die Pflegerente: Zwar teuer, aber auch mit Vorteilen

Das teurere Produkt zur Absicherung des „Armutsrisikos Pflege“ ist die private Pflegerente – diese wird durch Lebensversicherer angeboten. Pflegerenten garantieren – der Name sagt es bereits – bei Eintritt des Pflegefalls eine lebenslange Rente. Der Preisunterschied macht sich bemerkbar: Pflegetagegelder beginnen schon ab 15 Euro im Monat, wohingegen Pflegerenten erst ab 70 Euro im Monat zu haben sind. Und dennoch können auch Pflegerenten Vorteile haben.

So bleibt der Beitrag der Pflegerenten über die gesamte Laufzeit der Police stabil – anders als bei der Pflegetagegeldversicherung droht kein böses Erwachen, wenn Beiträge angepasst werden. Noch wichtiger aber ist der Hinterbliebenenschutz. Denn anders als das Pflegetagegeld enthält die Pflegerente auch einen Sparanteil, weswegen im Todesfall des Versicherten Geld an Hinterbliebene ausgezahlt wird – ein Leistungsplus der Pflegerente, die nicht nur das Armutsrisiko des Versicherten absichert, sondern auch eine Hinterbliebenenvorsorge leisten kann.

Pflegekostenversicherung: Der Zuschuss zu den Pflegekosten

Ein drittes Produkt zur Absicherung des Armutsrisikos Pflege ist die Pflegekostenversicherung – diese ist zum Teil sogar günstiger als das Pflegetagegeld, wobei aber das Leistungsvolumen sehr variieren kann. Wie der Name schon sagt, leistet die Pflegekostenversicherung anteilig für tatsächlich anfallende Pflegekosten: In der Regel wird für die Differenz zwischen staatlichen Zuschüssen für eine Pflegeleistung und den vollen Pflegekosten gezahlt.

Gewählt werden kann zwischen verschiedenen Zuschuss-Anteilen. So kann die Pflegeversicherung zum Beispiel 50 Prozent der Differenz zwischen gesetzlicher Leistung und tatsächlichen Pflegekosten übernehmen oder auch 75 oder 100 Prozent. Wichtig aber ist: Die Gesamtleistung der gesetzlichen Pflegeversicherung plus der Pflegekostenversicherung darf tatsächlich anfallende Pflegekosten nicht übersteigen.

Armutsrisiko Pflege: Ein wichtiger Grund, sich beraten zu lassen

Das Risiko, bei Pflegebedürftigkeit zu verarmen, ist hoch. Deswegen sollten Vorsorgeprodukte gut auf individuelle Bedürfnisse abgestimmt sein – geht es doch um eine glückliche Zukunft und ein glückliches Altern. Beides kann nur durch private Vorsorge abgesichert werden. Wer hierzu Rat sucht, sollte sich dringend an eine Expertin oder einen Experten wenden.

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